Hidradenitis suppurativa (Akne inversa)
Beide Bezeichnungen werden verwendet und meinen das gleiche, auch verwendet wird die Abkürzung "HS". Hierbei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung und die HS zählt zu den schwerwiegendsten Hauterkrankungen mit einer hohen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Bis zu drei Millionen Menschen in Deutschland (1/4 der Bevölkerung) leiden unter diesen wiederkehrenden schmerzhaften und entzündeten Knoten, Abszessen und Fisteln, die meist in Hautfalten auftreten. Oft kommt es zu Bewegungseinschränkungen, Schlafstörungen und Depressionen. Die Betroffenen leiden physisch und psychisch unter den Symptomen und es vergehen oftmals meist Jahre bis zur richtigen Diagnosestellung.
Hatten Sie in den letzten 6 Monaten mehr als ein Mal entzündliche Knoten in Arealen wie Achseln, Leisten, unter der Brust oder im Po-Bereich? Dann haben auch Sie wahrscheinlich eine Hidradenitis suppurative/Akne inversa.
Das betroffene Gewebe ist geschwollen und stark gerötet, oft ist eine bläuliche Verfärbung zu erkennen. Ist der Weg nach außen nicht möglich, kann sich der Abszess ins angrenzende Gewebe ausdehnen und sogenannte Fisteln bilden.
HS wird in 3 Schweregrade klassifiziert (Hurley Grad 1, 2, und 3) und verläuft oft progressiv:
Hurley 1:
Einzelne Abszesse, keine Fistelgänge und Vernarbungen
Hurley 2:
Ein oder mehrere weit auseinanderliegende Abszesse mit Fistelgängen und Vernarbungen
Hurley 3:
Flächiger Befall mit Abszessen, Fistelgängen und Narbenzügen
Die Ursache der Erkrankung ist bis heute ungeklärt. Meist tritt die HS nach der Pubertät auf und kann sich im Laufe des Lebens verstärken. Es ist bekannt, dass Faktoren wie Stress, Rauchen und Übergewicht die Symptome verstärken können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Fortschreiten unterbinden und Symptome reduzieren, sodass die Lebensqualität enorm verbessert werden kann.
Fakten zur Erkrankung
Gemäß der s.g. Dessauer Definition (2006) handelt es sich um eine chronisch rezidivierende, mutilierende Hauterkrankung des terminalen Haartalgdrüsenapparats, die sich mit schmerzhaften, entzündlichen Läsionen in den apokrinen drüsenreichen Körperregionen manifestiert, insbesondere in den Axillen sowie der Inguinal- und Anogenitalregion. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer, es gibt bei ca. 40% eine familiäre Häufung und meistens tritt die Erkrankung mit der Pubertät auf und hat einen Altersgipfe bei ca. 20-25 Jahre. Begünstigende Faktoren sind vor allem Rauchen und Übergewicht. Ein großes Problem ist vor allem die frühzeitige richtige Diagnosenstellung, um in einem möglichst frühen Stadium auch mit der Therapie zu beginnen. Fast schon selbstverständlich ist, dass eine frühe Therapie auch ein fortgeschrittenes Stadium verhindern kann. Dennoch vergehen durchschnittlich aktuell immer noch durchschnittlich 7,2 Jahren bis zur richtigen Diagnose.