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Ciclosporin, Cyclosporin A (z.B. Ciclosporin Pro®)

Der Wirkstoff wurde aus einem „Urlaubsmitbringsel“, den Sporen des skandinavischen Bodenpilzes Tolyplocadium inflatum, synthetisiert. In Laborversuchen stellte sich schnell heraus, dass die Substanz einen hemmenden Effekt auf die Immunzellen des Menschen hat. Unter dem Handelsnamen Sandimmun® wurde das Medikament 1993 auch für die Behandlung der Psoriasis zugelassen. Mittlerweile sind verschiedene Orginalia und Generika auf dem deutschen Markt verfügbar.

CyA wirkt immunsuppressiv durch die Bindung an Calcineurin und inhibiert dadurch im Zellplasma die Bindung an ein Gen-regulierendes Protein namens NF-AT (Nuclear Factor Activating T-Cell). Die Folge ist eine Hemmung der Lymphocyten-Proliferation und eine Blockierung von pro-inflamatorischen Zytokinen (IL-2, IL-8, TNF-α und IFn-Υ).

Ciclosporin wird täglich oral appliziert, die Dosis beträgt 2,5-3,5 (bis 5) mg/kgKG, verteilt auf 2 Einzeldosen. Nach therapeutischem Ansprechen ist eine wöchentliche Reduktion um 25-50 mg der Tagesdosis individuell möglich. Plasmaspiegel-Bestimmungen wie in der Transplantationsmedizin sind i.d.R. nicht erforderlich. Anzumerken ist, dass die Weichkapseln 12 Vol.-% Alkohol enthalten.


Kontraindikationen:

Neben Unverträglichkeiten gegen die Substanz selbst oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe sind als wesentliche Kontraindikationen aufzuführen:

  • Nierenfunktionsstörungen
  • unbehandelte oder schlecht eingestellte Arterielle Hypertonie
  • unkontrollierte Infektionskrankheiten (insbesondere Virusinfektionen)
  • jedwede Maligne Erkrankung
  • Schwangerschaftund Laktationsphase

Wechselwirkungen

sind zu beachten bei Gabe von Statinen und Fibrate, Erythromycin (parenteral), Calcineurin-Inhibitoren, Kortikosteroiden (Prednison, Prenisolon, Methylprednisolon), Aminoglycoside, NSAR (Diclofenac, Haproxen, Sulindac), H2-Rezeptor-Antagonisten, MTX, Azol-Antimykotika (Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol), Makrolid-Antibiotika, Ca-Antagonisten, Allopurinol, Amiodaron, Kalium-sparende Diuretika; ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten.

Nebenwirkungen

sind vielfältig möglich, am häufigsten sind eine Verschlechterung der Nierenfunktion, Art. Hypertonie (Erst-Manifestation, Verschlechterung), Leberfunktionsstörungen, Hypertrichose, Gingiva-Hyperplasie und Hyperlipidämie, sowie Cephalgien und Myalgien.


Screening:

  • Schwere Leberschäden (Transaminasen, Sono), ggfs. Hepatitis-Serologie
  • Bilirubin
  • Nierenschäden (Kreatinin, Kreatinin-Clearance, Harnstoff)
  • Harnsäure
  • Fettstoffwechselstörungen (Cholesterin, Triglyceride, nüchtern!)
  • Blutbild
  • Schwangerschaftsausschluß
  • Blutdruck-Kontrollen, ggfs. RR-Tagesprofil

Monitoring:

  • RR-Kontrolle
  • Retentionswerte
  • GOT, GPT, GGT
  • Kreatinin, Kreatinin-Clearence
  • Creatin-Phosphokinase (bei gleichzeitiger Gabe von Statinen)
  • Cholesterin, Triglyceride
  • => in den ersten 8 Wochen alle 2 Wochen, dann 1x/Quartal

Eine ausführliche Patienteninformation ist im offenen Bereich „Behandlungsschwerpunkt Psoriasis“ als PDF-Download verfügbar.

Die ausführliche Fachinformation finden Sie hier >>> als PDF-Download.