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Ustekinumab (Stelara®)

Ustekinumab gehört zu den (neuen) biotechnologisch hergestellten, großmolekularen Proteinen, auch Biologika oder Biologics genannt. Ustekinumab ist ein voll humaner, monoklonaler IgG1-Antikörper (Endung „-mab“) mit spezifischer Wirkung gegen gegen die p40-Untereinheit der Interleukine 12 und 23.

Stelara® ist das erste Biologikum, dass zuerst und (noch) ausschließlich in einer dermatologischen Indikation zugelassen wurde. Es steht seit 2009 zur Behandlung der mittelschweren und schweren Psoriasis vulgaris als 2nd-Line-Option (wie alle Biologika) zur Verfügung.

Ustekinumab ist ein selektiver Antagonist für IL 12/23 und führt durch diese Blockade zur Inhibierung der Zytokin-Kaskade, die die Ausreifung und Expansion von Th1- und Th17-Zellen steuert. IL 12 und IL 23 sind "Schlüsselzytokine" in der Pathogenese der Psoriasis und Psoriasis-Arthritis (siehe auch Praxisschwerpunkt Psoriasis).

Stelara® wird s.c. in der Praxis appliziert und liegt als Fertig-Spritze vor. Eingeleitet wird die Therapie durch Injektion in Woche 0 und 4, danach ist eine Wiederholungs-Injektion alle 12 Wochen erforderlich. Stelara ist in zwei Dosierungen verfügbar: 45 mg und 90 mg. Die Standarddosis beträgt 45 mg, für Patienten mit einem Gewicht >100 kg KG benötigen die doppelte Dosis.

Grafik p40-Antagonist Ustekinumab


Kontraindikationen:

Ustekinumab darf nicht gegeben werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und die sonstigen Bestandteile, bei schweren Infektionen wie aktive und latente Tuberkulose, sowie bei Schwangerschaft und Laktationsphase.

Wechselwirkungen

sind bislang nicht bekannt; eine Beeinflussung durch Medikamente, die ebenfalls den CYP450-Pathway nutzen zeigte sich in vitro nicht.

Nebenwirkungen

Möglich sind passagere Lokalreaktionen an der Injektonsstelle, sowie insgesamt das Auftreten von Infektionen (Respirationstrakt, Sepsis, Haut- und Weichteilinfektionen durch Bakterien, Viren und Pilze). Häufig werden Überempfindlichkeitsreaktionen (auch Urticaria), Depressionen, Nausea, Cephalgien, Diarhö, Myalgien und Fatigue angeführt.


Screening:

  • Infektionen (BB, CRP, BSG)
  • Schwere Leberschäden (Transaminasen)
  • Nierenschäden (Kreatinin, Kreatinin-Clearance)
  • Schwangerschaftsausschluß

Monitoring:

  • Infektionsanamnese
  • BB, CRP, BSG
  • => alle 3 Monate

Eine ausführliche Patienteninformation ist im offenen Bereich „Behandlungsschwerpunkt Psoriasis“ als PDF-Download verfügbar.

Die ausführliche Fachinformation finden Sie hier >>> als Download.